Brieftaube
Dass es Frühling wird,
liebe Susi Meienberger und Ela Mändli, wird immer dann zur schönen Gewissheit, wenn Ihr den ersten Flohmarkt des Jahres ankündigt. Dann sorgt Ihr dafür, dass die Leute ihren alten Plunder unter den Platanen des Dreispitzparks ausbreiten und Heerscharen von Schnäppchenjägern darin wühlen können. Vieles von dem, was wir dort finden, stammt von günstigen Einkäufen ennet der Grenze. Hergestellt wurde es aber – wie das meiste in unseren Haushalten – in China. Mit neuen Online-Shops sorgen nun die Chinesen dafür, dass dieser Zwischenhandel übergangen und die Ware noch billiger wird. Zu Ende gedacht kosten die Produkte irgendwann fast oder gar nichts mehr. Dann kaufen wir nicht mehr ein, sondern werden täglich beschenkt. Da sagen wir doch herzlich Danke oder «Xièxie!» – oder haben wir uns zu früh gefreut?
Es wird, liebe Post,
unseren Schmerz nicht lindern. Nachdem in Tägerwilen Jucker’s «Linde» schliesst, setzst Du jetzt in Kreuzlingen den Samen für eine neue «Linde». Die eine hat mit der anderen aber nichts zu tun. In der neuen «Linde» entsteht weder ein Restaurant noch ein Hotel, sondern ein Hochhaus und die neue Hauptpost. Fragt sich nur, ob es klug ist, eine Überbauung nach einem einzelnen Baum zu benennen oder einen Baum als Identifikationsobjekt ins Zentrum zu stellen. Frag mal die Bewohner der Überbauung «Im Bodan» an der Pestalozzistrasse. Die schauen mit wachsender Sorge auf ihre geschützte, aber schwerkranke Blutbuche, auf die ihre Wohnungen ausgerichtet sind.
Wem, liebe Emmishofer Narren,
haben wir es zu verdanken, dass Euch die «Thurgauer Zeitung» attestiert, die Pointen zielten heuer «seltener als auch schon» unter die Gürtellinie? Oder ärgert Ihr Euch darüber, dass man jetzt meint, Ihr hättet Euer Alleinstellungsmerkmal aufgegeben? Aber keine Angst, solange die Männer mit den schönsten Beinen immer noch in Damenstrumpfhosen und Miniröcken auftreten und der Narr mit der höchsten Stimme gar die non-binäre Gesangsperson Nemo gibt, seid Ihr sowas von anti-woke, dass Ihr um Euer begeistertes Stammpublikum nicht bangen müsst.
Müssen Sie, Frauenfelds Anders Stokholm,
unserem Ex-Stadtpräsidenten Andreas Netzle alles nachmachen? Nicht nur, dass Sie, wie er, ohne Not nach zehn Amtsjahren zurücktreten, jetzt werden auch Sie selbständiger Berater für Gemeinden und KMU. Nur in der Körpergrösse sind Sie dem langen Kreuzlinger sogar noch ein paar Zentimeter voraus. Anders, Andreas... Trat nicht auch der Arboner Stadtpräsident Andreas Balg 2019 von sich aus zurück bzw. nicht mehr an, allerdings schon nach sieben Jahren? Und was macht dieser seither beruflich? Genau das.
Nichts für ungut. Ihre Trix Nörgeli
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