Die Schrankenanlage beim Schwimmbad Hörnli wurde inzwischen abgebaut und durch Parkuhren erstezt. Angelina Rabener
05.09.2024 07:00
Der Aufgabe nicht gewachsen
Schrankenanlage beim Parkplatz Schwimmbad Hörnli war zu störungsanfällig und durch Parkuhren ersetzt
Die Schrankenanlage beim Parkplatz Schwimmbad Hörnli konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Zu viele Störungen machten den Rückbau nötig. Dies hält der Stadtrat in seiner Antwort auf eine schriftliche Anfrage fest.
Kreuzlingen Für die SVP-Gemeinderatsfraktion stellte Ivan Semeraro eine schriftliche Anfrage zum Rückbau der Schrankenanlage beim Parkplatz Schwimmbad Hörnli. Er wollte vom Stadtrat Auskunft über die Kosten für die Anlage, die Kosten des Ordnungsdienstes, Unterhalt und Bewirtschaftung, Weiterverkauf der Anlage und die Grundlagen für die Entscheidung zum Kauf der Anlage. Die Anfrage wird heute Abend im Gemeinderat beantwortet.
Zahlreiche Störungen
«Die Installationskosten für die gesamte Anlage belief sich auf knapp 256'000 Franken», beantwortet der Stadtrat die erste Frage. Es sei aber nicht möglich, die Kosten für den Ordnungsdienst zu beziffern, «die Interventionen erfolgten während der Arbeitszeit und die Zeit für diese Leistung ist und wird nicht separat erfasst». Aufgrund der zahlreichen Störungen ausserhalb der Bürozeiten sei die Firma Falco engagiert worden, welche den Interventionsdienst sicher gestellt habe. Diese Kosten hätten sich auf 2646 Franken belaufen.
Die Kosten für die Videoüberwachungsanlage hätten sich auf 11'600 Franken belaufen, «die demontierte Videoanlage ist beim Ordnungsdienst eingelagert. Sie kann weiterverwendet oder als Ersatz für die bestehende Anlage beim Skaterpark genutzt werden», hält der Stadtrat in seiner Antwort fest. Für Unterhalt und Bewirtschaftung der gesamten Parkierungsanlage seien 2023 22'700 Franken aufgewendet worden. Für die Entsorgung der Schrankenanlage seien keine Kosten entstanden, denn «ein Vertreter der Stadt Zürich zeigte ein Interesse daran, die Schranke als Ersatzteillager nutzen zu können».
Betrieb war beeinträchtigt
Dass eine Schrankenanlage zum Einsatz kam, begründet der Stadtrat mit «dem Aufbau eines komplexen Rabattsystems aufgrund verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer, wie Schwimmbad Hörnli, Campingplatz, Centro Italiano, Tennisclub Hörnli und Kynologischer Verein, das ausschliesslich eine Schrankenanlage lösen konnte». Neben den Institutionen und den Vereinen vor Ort sei auch die starke Nutzung des Parkplatzes durch Mitarbeitende der nahen Unternehmungen gestanden. «Bei der Evaluation des Bewirtschaftungssystems konnten die damals zur Verfügung stehenden Parkuhren die diversen Anforderungen in keinster Weise erfüllen», hält der Stadtrat fest. Nur über eine Schrankenanlage sei es möglich gewesen, die diversen Tarife umzusetzen.
Das ausgewählte Produkt der international tätigen Firma Scheidt & Bachmann habe die Anforderungen am besten erfüllt und sei ausgewählt worden. Allerdings wurden «die Anforderungen an die Witterungsanfälligkeit der installierten Komponenten nicht erfüllt», heisst es in der Antwort. Die zahlreichen Ausfälle, Notöffnungen und Schranken-Defekte hätten den Betrieb immens beeinträchtigt. «Nach diversen Gesprächen und einem darauffolgenden Ultimatum wurden Bildschirme und Kartenmodule in Garantie ersetzt, sowie die Rabattierer ersetzt». Trotzdem sei es immer wieder zu neuen Störungen gekommen, «ein beträchtlicher Teil davon wurde aber auch durch Fehlbedienungen und Manipulationen der Nutzenden an den Installationen verursacht», so der Stadtrat. Wäre die Funktion der Schrankenanlage, wie seinerzeit angenommen, einwandfrei, würde das System weiterhin betrieben werden können und der Aufwand für den zuständigen Sicherheitsdienst wäre ein einem vertretbaren Mass möglich gewesen. Da dies aber nicht der Fall war, wurde die Schrankenanlage durch zwei Parkuhren ersetzt. Deren Kosten beziffert der Stadtrat in seiner Antwort auf 17'550 Franken.
Von Kurt Peter