Die Hungertafel zeigt ein seltenes Ereignis: Die Menschen waren in der Ostschweiz gezwungen, mit dem Vieh auf den Weiden zu grasen. ⋌© Toggenburger Museum Lichtensteig
01.04.2025 00:00
Historisches Museum Thurgau in Frauenfeld
Der Tambora und das «Jahr ohne Sommer» 1816 in der Ostschweiz
Das Historische Museum Thurgau lädt am 10. April zum Abendvortrag ein. Unter dem Titel «Der Tambora und das ‹Jahr ohne Sommer› 1816 in der Ostschweiz» begibt sich Historiker Dr. Daniel Krämer auf die Spuren der letzten grossen Hungersnot in der Schweiz.
«Menschen grasten nun mit dem Vieh», notierte der Zeitzeuge Ruprecht Zollikofer im März 1817 und beschrieb damit das Elend, das die Ostschweiz während der Hungerkrise heimsuchte. Wie konnte es im 19. Jahrhundert, mitten in Europa, zu einer solchen Hungersnot kommen? Warum war die Ostschweiz besonders betroffen?
Vielschichtige Ursachen der Hungerkrise
Die Folgen des Tambora-Ausbruchs fielen in der Schweiz mit einem tiefgreifenden Strukturwandel in der Textilindustrie nach den Napoleonischen Kriegen zusammen. Diese Krisen überforderten die Bevölkerung und führten 1816 und 1817 zur grossen Hungersnot in der Schweiz. Den Betroffenen jedoch war der direkte Zusammenhang zwischen der Hungersnot und dem Vulkanausbruch in Indonesien zu jener Zeit nicht bekannt. Der Abendvortrag findet am 10. April von 18 bis 19 Uhr im Rathaus Frauenfeld statt. Eintritt frei (Kollekte). Anmeldung unter: historisches-museum.tg.ch/events. ⋌⋌⋌⋌pd