Die Stadt im Fokus der Raiffeisen
Die neue Bank behält auch nach Fusion alle sieben Standorte- Hauptsitz am Kreuzlinger Helvetiaplatz ab 2026
Von Kurt Peter
Patrik Hugelshofer, Daniel Geiser, Dominik Holdenegger und André Ess informierten über die Fusionspläne der beiden Banken. zVg
Von Kurt Peter
Tägerwilen André Ess, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Tägerwilen, sprach anlässlich der Medieninformation zur Fusion von einer grossen Chance. Zusammen mit Patrik Hugelshofer, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Regio Altnau, stellte er das Vorgehen und die Überlegungen des Zusammenschlusses vor. Nach den Statuten liege die Geschäftspolitik und die Entwicklung der Raiffeisenbank in der Zuständigkeit des Verwaltungsrates. «Und damit auch die Fusion unserer beiden Banken». Diese seien übrigens auch nicht neu: «Die Raiffeisenbank Regio Altnau ist aus dem Zusammenschluss der Banken in Altnau, Güttingen, Langrickenbach und Lengwil auf den 1. Januar 2001 entstanden. Und die Raiffeisenbank Tägerwilen am 1. Januar 2006 aus der Fusion der Banken Lipperswil, Tägerwilen und Kemmental».
Der Zusammenschluss biete Mehrwerte, erläuterte André Ess. «Die Bank bietet nach der Fusion weiterhin sieben Standorte. Die fünf der Tägerwiler Bank in Kreuzlingen, Ermatingen, Hefenhausen, Siegershausen und Tägerwilen sowie die beiden Standorte Altnau und Bottighofen der Raiffeisenbank Regio Altnau bleiben bestehen», versprach André Ess. Nach der Fusion gebe es eine Bank für einen Wirtschaftsraum mit neuem Hauptsitz in Kreuzlingen. Ein weiterer Mehrwert bestehe darin, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und noch mehr Stabilität und Sicherheit bieten zu können. «Beiden Banken sind finanziell nicht unter Druck, beide machen Gewinn». Zudem versprach André Ess, dass die neue Bank ihr Engagement für die Region mit der Unterstützung bei Sport- und Kultursponsoring auch in Zukunft weiterführen werde.
Neben den grossen Chancen gebe es aber auch grosse Herausforderungen. «Der Kampf um die Arbeitskräfte ist eine davon, die neue Bank wird 118 Mitarbeitende beschäftigen, wir werden mit steigenden und verschärften Regulatorien arbeiten müssen und es gibt zunehmende und neuartige Konkurrenz». Herausfordernd sei auch das, seit der Pandemie noch deutlicher zu spürende, veränderte Kundenverhalten. Als «weniger Schalter, mehr online», bezeichnete Ess diesen Umstand. Die neue Bank wolle mit Schwerpunkt Richtung Kreuzlingen wachsen, sagte Patrik Hugelshofer. Dabei gehe es nicht um Grösse, sondern um Stärken, Kompetenzen und Service. Die neue Bank werde eine Bilanzsumme von 3,673 Milliarden Franken ausweisen, über ein Eigenkapital von 306 Millionen verfügen, knapp 19'000 Mitglieder und 32'600 Kundinnen und Kunden haben. «Es gibt in der neuen Bank keine Boni für niemanden, die bisherige Erfolgsbeteiligung in Altnau fällt mit der Fusion weg», ergänzte Hugelshofer.
Bestimmt wurde auch der designierte Verwaltungsrat mit Patrik Hugelshofer als Präsident, André Ess als Vizepräsident, Manuel Schöni als Aktuar sowie Christina Bührer-Keller, Suzana Lepen, Beat Pretali und Christoph Spahr als Mitglieder. Den Vorsitz der Bankleitung übernimmt Dominik Holderegger, Tägerwilen. Die Leitung Privatkunden und die Stellvertretung übernimmt Daniel Geiser, Altnau. Weitere Mitglieder der Bankleitung sind Fabio Thaler, Björn Firnhaber und Reto Schmid. Der in die Wege geleitete Prozess wird am 13. Dezember mit der Bekanntgabe für das Verfahren Urabstimmung und dem Start für die Frist für die Eingabe von Anträgen fortgesetzt. Die Abstimmungsunterlagen werden am 23. Februar verschickt, am 27. Februar folgt der Start zum Einsichtsrecht. Am 5. April ist die Urabstimmung, am 20. Mai kommt die technische und administrative Zusammenlegung.
Der Hauptsitz der Bank wird in Kreuzlingen sein, im Neubau am Helvetiaplatz. «Derzeit klären wir noch den Raumbedarf ab», so André Ess. Wenn der sportliche Zeitplan eingehalten werden könne, erfolge der Einzug in der zweiten Hälfte 2026. Sollte die Fusion wider Erwarten abgelehnt werden «haben wir eine grosse Chance verpasst, aber beide Banken laufen dann wie bisher weiter», so Patrik Hugelshofer.
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