Volunteers Dario Etter, Senay Esen und Janina Somm auf Projektreise in Togo.
Bild: Richard Koami
22.09.2024 00:00
Gesundheit, Bildung und Trinkwasser im Zentrum
Drei Volunteers des Tägerwiler Vereins «Des sourires pour le Togo» auf Projektreise 2024
Die diesjährige Projektreise führte die Volunteers Dario Etter, Senay Esen und Janina Somm zum ersten Mal in das wunderschöne Land Togo. Gerne möchten wir hiermit einen kleinen Einblick gewähren.
Wir starteten in der Hauptstadt Lomé. Dort leben ca. zwei Drittel der ganzen Bevölkerung von Togo und dies sind meist die Reichsten. Trotzdem ist auch Armut in Lomé kein Fremdwort. Wir waren vom ersten Tag an überwältigt von vielen Eindrücken, den freundlichen Menschen, der familiären Gastfreundschaft, aber auch der schwierigen Lebenslage selbst in der Hauptstadt.
Die Reise begann mit der Einweihung von Latrinen in Wli. Nun hat das Dorf Zugang zu sauberen sanitären Anlagen, was bei uns selbstverständlich ist. Weiter besichtigten wir verschiedene Dörfer für potenzielle neue Projekte. Dabei konnten wir sehen, was wahre Armut bedeutet. Ein Dorf verfügt zwar über ein Gesundheitszentrum, jedoch ist das Dach nicht dicht. Es hat keinen Zugang zu einem sauberen WC oder sauberen Duschen. Das nächste Spital ist 15 Kilometer entfernt. Wenn schwangere Frauen Komplikationen haben, müssen sie mit einem Tricycle über eine Schotterstrasse transportiert werden, was sie oder das Kind oft nicht überleben. Es kommt wöchentlich zu tödlichen Verkehrsunfällen der Kinder, da sie den vier bisf fünf Kilometer langen Schulweg ins Dorf und zurück rennen. Dieser Anblick ging uns unter die Haut und berührte uns. Müde von den Eindrücken durften wir den Abend auf dem Berg Mont Kloto bei einer Feuershow ausklingen lassen.
Als nächstes besichtigten wir die ersten Projekte, die der Verein realisierte, eine Schule und den ersten Brunnen in Doglobo. Denn mindestens so wichtig, wie das Realisieren neuer Projekte ist es, den Zustand der vergangenen Projekte zu überprüfen und so die Nachhaltigkeit zu ermöglichen.
Am vierten Tag der Projektreise besuchten wir unsere Schule in Kpawa und es fand ein grosses Fussballspiel statt – denn Sport verbindet Menschen. Genauso galt es in dieser Schule auch die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren, warum Bildung so wichtig im Leben ist.
Einweihung der Schule
Dann kam der Höhepunkt der diesjährigen Projektreise. Wir durften die Schule in Nagmale einweihen. Innerhalb einer Woche hat das Dorf die alte Schule aus Wellblech und Holz abgebrochen und die neue Schule aufgebaut mit Latrinen, Fussballplatz und Basketballplatz. Die enorme Dankbarkeit, welche uns entgegengebracht wurde, rührte zu Tränen. Das Dorf veranstaltete zur Einweihung eine riesige Feier mit speziellen Tänzen, Reden und Theaterstücken. Nun hatten wir auf der Projektreise die Ehre, das traditionelle Evala-Festival live mitzuerleben. Ähnlich wie bei einem Schwingfest kämpfen dabei junge Männer gegeneinander, um so ihre Männlichkeit zu beweisen.
Im Norden des Landes in Kpierik befindet sich eines der grössten Projekte, ein Gesundheitszentrum, welches im Jahr 2022 realisiert wurde. Dort können nun nebst normalen Konsultationen Geburten stattfinden, welche der Mutter und dem Neugeborenen genügend Sicherheit vermitteln, auch bei Komplikationen. Seither gab es keine Todesfälle mehr bei den Geburten und wir durften den zweijährigen David, den erstgeborenen im Gesundheitszentrum, kennenlernen. Zu sehen, was mit dem Verein erreicht werden kann und wie viel Lächeln wir schon zaubern konnten, stimmt positiv.
Einweihung des Brunnens
Schon ging es langsam wieder zurück in Richtung Lomé. Auf dem Weg galt es aber noch einen Brunnen in Walhalla einzuweihen und einen bereits bestehenden Brunnen in Kponta zu besichtigen. Auch dort wollten wir weitere Bedürfnisse der Bevölkerung abholen. Der letzte Stopp der Projektreise machten wir in Djemeni und Tado um zwei Gesundheitszentren zu ermöglichen. Labdoo spendete den Dörfern sämtliche Laptops, welche nun den Jugendlichen einen Zugang zum Internet und unzähligen Bildungswegen ermöglicht, danke. In Lomé angekommen veranstalteten wird die Abschlussfeier der diesjährigen Projektreise. Mit feinem Essen und Geschichten über Gott und die Welt liessen wir den Abend gemütlich ausklingen. Nun liegt die Reise einige Wochen zurück und wir Volunteers sind begeistert, wie viel wir in Togo erleben und lernen durften. Es hat uns wieder vor Augen geführt, welch Glück wir haben, dass wir in der Schweiz geboren sind, ein Dach über den Kopf haben, die Möglichkeit das Wasser aus fast jedem Wasserhahn trinken zu können, den Zugang zu einer fortschrittlichen Gesundheitsversorgung und zu Bildung zu haben. Auch wenn die Voraussetzungen in Togo viel schwieriger sind, ist es möglich ein paar kleine Flecken des Landes etwas glücklicher zu machen. Wir sind dankbar, dass es auf der Reise keine grösseren Pannen gab und hoffen, bald wieder nach Togo zurückkehren zu können. Denn die positive Energie der Menschen ist so ansteckend.
Zum Schluss möchten wir uns bei Herrn Beck, der Margarete Kupka Stiftung Makusti, Labdoo, myball.ch, Sebastian Vettel, Präsidenten Yanek Schiavone und den unzähligen Privatspendern bedanken. Ohne sie wäre die Reise, vor allem das Leben in Togo zu verbessern, nicht möglich. Akpé kaka. ⋌Janina Somm
⋌Instagram:@sourirestogo