Guggenparty und Umzug

Kreuzlingen Mehr als 2000 Fasnächtler, Fanfaren, Gugger, Läufer und Schulklassen winken freudenstrahlend den Zuschauern zu. Manche grinsen dabei vielleicht hinter schaurigen Masken, andere bringen einem mit überraschenden Kostümideen zum Lachen. Die Kinder schnappen sich die «Zeltis», welche die Fasnachtsfreunde von den ideenreich gebauten Wagen werfen und giggelen, wenn eine Hexe ihnen dabei über die Haare wuschelt. Die Guggen spielen dazu ihre neusten Stücke aus dem hoffentlich möglichst «schrägen» Repertoire. Der Kreuzlinger Fasnachtsumzug ist nach sechs Jahren Pause wieder da. Bunter, grösser, lauter denn je. Ein Novum ist die Guggenparty am Samstag auf zwei Bühnen mitten auf dem Boulevard. 16 Gruppen haben sich bereits angemeldet, einige Plätze sind noch zu vergeben, doch das grosse Interesse der Guggen freut Narren-Präsident Markus Baiker sehr. Wie es Guggenmusik so an sich hat, wird es ziemlich laut werden. Umso wichtiger sei die frühzeitige Kommunikation. «Wir möchten die Anwohnerinnen und Anwohner möglichst früh über den «Powergeladenen, langen  Nachmittag» informieren.»

Nebst den Guggen, privaten Formationen, Fasnachtsvereinen und Musiken sind die Wagengruppen besonders willkommen. «Über weitere Interessenten  würden wir uns wirklich sehr freuen.» Hier spiele der Sicherheitsaspekt eine grosse Rolle. Dazu nimmt das Komitee einen Augenschein zum Thema und der Aufmachung der Wagen. Die drei organisierenden Fasnachtsvereine werden natürlich ebenfalls Teil des Konvois sein. Das Motto bei der NGE sei noch nicht definiert. Bei der Ideensuche gehe es nicht ganz so heiss zu und her, wie bei der Bestimmung der Themen der Narren Night Show. «Da wird richtig gefightet», sagt Baiker und lacht.

Die Primarschulen sind bereits mit an Bord. Bei den Oberstufen sei eine Teilnahme noch nicht ganz definitiv. «Unser Wunsch ist es, dass einfach alle Kinder mitmachen dürfen, die wollen.» Je mehr, desto besser, da diese den Umzug immer zu etwas ganz Besonderem machen.

Trillerpfeife für Besuchende

Rund ums Schreiberschulhaus und den Dreispitz versammeln sich die Schülerinnen und Schüler, auf dem Bärenplatz machen sich die Guggen, Wagen und Fasnachtsvereine parat. Dies ist neu: Früher fand dies auf der Schützenstrasse statt, diese wird in dieser Zeit jedoch vermutlich saniert. Mit dem neuen Plan haben die Organisatoren eine sehr gute Lösung gefunden. Gebündelt startet am Sonntag der Umzug um 14.02 Uhr und dauert mit der Fasnachtsparty am Boulevard bis etwa 18 Uhr. Bei der Fasnacht steht die Zeit nicht so im Vordergrund. Der Eintritt kostet 8 Franken für Erwachsene, Kinder bis 16 Jahre haben kostenlosen Zugang. Das Coole: Statt einem Bändeli ums Handgelenk bekommen die Gäste einen Lanyard, an dem eine farbige Trillerpfeife baumelt. Spezielles Augenmerk legen die Veranstalter auf die Teilnehmenden des Umzugs. Alle erhalten ein kostenloses Mittagessen und es gibt – wichtiger als es sich anhört – genügend WC-Anlagen.

Die Stadt Kreuzlingen hat bereits das grundsätzliche «Go» gegeben für den ersten neue Konzept «Kreuzlinger Fasnacht25» mit Guggenparty und dem grossen Umzug. In diesen Tagen reicht das OK das offizielle Gesuch ein. Anschliessend wird stadtintern über die Details entschieden. Dabei sprechen in der Regel Vertreterinnen und Vertreter aller Departemente mit. Bedenken, dass der Umzug daran scheitern könnte, hat Markus Baiker keine. «Wir wissen langsam wies läuft», sagt er und lächelt.

Organisiert wird der Grossevent von der Narrengesellschaft Emmishofen, der Gassenmusik Gassenschränzer und der Bodanesen Clique.

Von Desirée Müller