Flyer der Demonstration. zVg
27.11.2023 15:52
Im Zeichen von «Nie wieder»
Am Dienstagabend findet in Frauenfeld eine Demonstration gegen Antisemitismus statt
Morgen Dienstag, 28. November, 17 Uhr (Besammlung: 16.30 Uhr) findet im Lindenpark hinter dem Bahnhof eine Demonstration gegen Antisemitismus statt. Es ist die erste grössere, öffentliche Pro-Israel-Kundgebung im Thurgau seit dem 7. Oktober.
Frauenfeld Die Solidaritätskundgebung für Israel und gegen Antisemitismus ist gleichzeitig ein Aufruf zur Freilassung der durch die Hamas festgehaltenen Geiseln. Sie findet am Dienstag, 28. November, 17 Uhr (Besammlung: 16.30 Uhr) im Lindenpark hinter dem Bahnhof statt. Dazu aufgerufen hat das Gebets-Netztwerk Leitergebet TG (Kontakt: 078 761 99 48) mit den Worten:
«Never again is now! Wir sagen: Nie wieder! Denn JETZT braucht Israel unsere Stimme. Nie wieder Mord an Juden, weil sie Juden sind! Denn der 7. Oktober 2023 geschah JETZT. Nie wieder Folter, Vergewaltigung und Massaker! Denn JETZT tobt die Gewalt, auch durch Europa. Nie wieder Erniedrigung, Hass und Verachtung! Denn JETZT werden Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihres Aussehens bedroht. Nie wieder banalisieren, wegschauen, rechtfertigen! Denn JETZT wütet der Antisemitismus in unseren Städten. Wir erheben unsere Stimme und stellen uns zu den Juden und zu Israel mit Statements aus Politik und Kirche. Wir lesen die Namen der Geiseln und gedenken der im Krieg getöteten Menschen.»
Vermummungsverbot
Die Demonstration wurde vom Frauenfelder Stadtrat kurzfristig bewilligt. Rund 15 Ordnerinnen und Ordnern werden vonseiten der Organisatoren im Einsatz sein. Die Kantonspolizei ist ebenfalls präsent. Das Mitführen von rassistischen Emblemen, die Verbreitung von rassistischen Äusserungen sowie das Abbrennen von Pyrotechnik ist strikt untersagt. Zudem besteht ein Vermummungsverbot.
Der Stadtrat hat die Demonstration im Lindenpark aufgrund der erwarteten Teilnehmerzahl von bis zu 100 Personen als unproblematisch beurteilt. Wie Organisator Werner Baumgartner auf Anfrage der «Nachrichten» mitteilt, hat ein Rabbi seine Teilnahme aus Sicherheitsgründen jedoch abgesagt. «Dass Juden heute in der Schweiz Angst haben müssen, sich frei zu bewegen, ist sehr bedenklich. Wer jetzt wegblickt, macht sich schuldig», sagt der ehemalige Pastor Baumgartner.
Das sei einer der Gründe, warum jetzt demonstriert werde.
Von Stefan Böker