03.05.2024 00:00
In Frauenfeld wird für Israel marschiert
Am 6. Mai, 17.30 bis 19.15 Uhr, findet in Frauenfeld der Marsch des Lebens statt. Organisiert wird der Marsch von der MdL Gruppe Frauenfeld. Mit der Botschaft "Erinnern, versöhnen, ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Israel setzen", gehen seit 17 Jahren weltweit Menschen auf die Strasse. Der Anlass beginnt im Lindenpark hinter dem Bahnhof. Es folgt ein Marsch durch die Innenstadt, der dann wieder zurück in den Lindenpark führt.
Frauenfeld Der Marsch des Lebens ist ein Gedenk- und Versöhnungsmarsch im Rahmen von Jom haSchoa, dem jüdischen Gedenktag für die Opfer der Schoa (Holocaust) und für den jüdischen Widerstand. Warum Märsche des Lebens (MdL)? Wir erleben ein Wiederaufflammen des Antisemitismus überall in Europa. Auch in der Schweiz ist die Haltung gegenüber Israel und der jüdischen Bevölkerung eher kritisch und abwertend. Die jüdische Geschichte der Stadt Frauenfeld und des Kantons Thurgau zeigt ebenso auf, dass wir eine sehr ambivalente Beziehung zum jüdischen Volk pflegten. Leider haben wir Christen zu dieser 2000-jährigen jüdischen Leidensgeschichte stark beigetragen. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und zu unserem Fehlverhalten als Christen stehen. Neben Holocaustgedenktagen ist die vorgestellte Veranstaltung und Bewegung eine gute Möglichkeit, um aller Opfer zu gedenken. Sie bietet die Chance, sich dankbar an unsere jüdischen Glaubenswurzeln zu erinnern und jüdischem Leben unsere Wertschätzung entgegenzubringen.
Ebenso thematisieren die diesjährigen Veranstaltungen auch die jüngste und aktuelle Geschichte seit dem 7. Oktober 2023 mit dem Massaker der Hamas sowie der Geiselnahme von Zivilisten, welche tragischerweise bis heute nicht beendet ist. Der Marsch des Lebens will aus persönlicher Betroffenheit über die eigene Geschichte als auch über die aktuelle Lage ein Zeichen gegen Antisemitismus und die Freundschaft an der Seite Israels zum Ausdruck bringen. Dieses Jahr mit dem Motto: «Am Israel Chai» - das Volk Israel lebt! Der Marsch des Lebens ist eine Initiative von Jobst und Charlotte Bittner und den evangelisch-freikirchlichen TOS-Diensten aus Tübingen in Deutschland. Gemeinsam mit Nachkommen deutscher Wehrmachts-, Polizei- und SS-Angehöriger veranstalten sie Gedenk- und Versöhnungsmärsche an Orten des Holocaust in Europa und weltweit. Seit dem Beginn der Bewegung im Jahr 2007 haben bisher Märsche in über 20 Nationen und hunderten Städten und Ortschaften stattgefunden in Zusammenarbeit mit Christen der unterschiedlichsten Kirchen und Denominationen sowie vieler jüdischer Gemeinschaften.
In den vergangenen Jahren wurde der Marsch des Lebens für sein Engagement für Holocaustüberlebende in Israel oder beispielsweise in Deutschland, mit dem Emil-L.-Fackenheim-Preis für Toleranz und Verständigung, ausgezeichnet.
www.marschdeslebens.org
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