Der neue Vorstand des BTV Kreuzlingen (vl.): Daniel Felix, Harry Tschumi, Marlon Vogel, Erwin Rechsteiner, Herbert Hauser und Judith Ricklin. Kurt Peter
10.05.2024 07:00
«Kamera läuft» bald wieder
Bodensee-TV Kreuzlingen will ab Juni wieder Sendungen produzieren - Vorstand und Sendeleitung gewählt
Das Bodensee-TV Kreuzlingen will wieder auf Sendung gehen. Ein neuer Vorstand wurde an der ausserordentlichen Mitgliederversammlung gewählt, Statuten sowie Spesen- und Entschädigungsreglement genehmigt. Ohne zusätzlichen Beitrag der Stadt ab 2025 aber wird es schwierig.
Kreuzlingen Als «Interimsverantwortlicher» begrüsste Herbert Hauser 23 Stimmberechtigte im Torggel zur ausserordentlichen Mitgliederversammlung des Bodensee-TV Kreuzlingen. In seinem Rückblick auf die letzte Mitgliederversammlung sprach er «von einem sinkenden Schiff». Am selben Abend hätten sich dann glücklicherweise doch etliche Interessenten für eine Mitarbeit gefunden, sagte er weiter. Eine Umfrage unter den Mitgliedern sei zudem erfolgreich gewesen. «Und heute Abend können wir einen neuen Vorstand wählen.»
Beitrag mehr als verdoppeln
Das Konzept habe Hand und Fuss, mit Daniel Felix stelle sich ein Profi als Sendeleiter zur Verfügung. «Damit treiben wir die Professionalisierung des Fernsehen voran, das ist ein Hauptanliegen der Stadt und für uns die Begründung dafür, einen höheren jährlichen Beitrag von der Stadt zu bekommen». Er hoffe, dass es ab 1. Januar mehr Geld gebe, der gewünschte Beitrag sei 38'000 Franken höher, insgesamt ständen dem Verein dann 70'000 Franken zur Verfügung. «Die Stadt hat die laut Leistungsvereinbarung fälligen Zahlungen vorerst eingestellt, wenn wieder produziert wird, wird auch wieder bezahlt», gab Herbert Hauser bekannt.
Anschliessend stelle sich Erwin Rechsteiner als Präsident zur Wahl. Neuer Vize ist Harry Tschumi, die Kasse übernimmt Herbert Hauser, Aktuarin ist Judith Ricklin und Beisitzer Marlon Vogel. Gemeinsam mit Sendeleiter Daniel Felix ist der Vereinsvorstand wieder komplett. Erwin Rechsteiner übernahm die Sitzungsleitung und sprach im Zusammenhang vom neuen Konzept von einem «Leitfaden zur Optimierung und Verbesserung.
Stadt hinter dem Sender
Jürg Schenkel stellte vor der Abstimmung über die neuen Statuten Änderungsvorschläge zur Diskussion. Er gab dabei zu, dass «diese sehr kurzfristig vorgestellt werden, gleichzeitig aber auch wichtige Anpassungen beinhalten». Das vorgesehene Verbot der Ämterkumulation sei zu streichen, weil der Verein auch ohne Präsident funktionieren müsse. Werner Rechsteiner versprach, dass die Änderungen im Vorstand diskutiert und, je nach Resultat, an der nächsten Mitgliederversammlung zur Abstimmung gebracht würden.
An der Versammlung stand auch das neue Spesenreglement zur Diskussion. Auf Antrag von Jürg Schenkel wurde der Satz dass «die maximale kumulierte Einsatzentschädigung von 2300 Franken pro Jahr und Person nicht übersteigen kann» aus dem Reglement gestrichen. Michael Thurau gab dem Vorstand zu bedenken, dass der Verein mit dem Reglement auch Arbeitgeber sei, mit allen Konsequenzen. Herbert Hauser äusserte sich abschliessend über die Perspektiven. «Wir wollen nichts überstürzen, das Studio neu gestalten und dies alles noch in einer Vorstandsitzung besprechen. Der Sendestart kann im Juni erfolgen».
Für die Stadt sei es wichtig, dass das Bodensee TV Kreuzlingen den Sendebetrieb wieder aufnehme, sagt der zuständige Stadtrat Daniel Moos auf Anfrage. Sobald wieder produziert werde, könne der für das Jahr 2024 noch zur Verfügung stehende Betrag ausbezahlt werden. «Der beantragte neue jährliche Beitrag von 70'000 Franken verlangt die Anpassung der Leistungsvereinbarung und wird ins Budget 2025 genommen».
Von Kurt Peter