Visulisierung des sanierten Bushofes auf dem Bärenplatz mit einer möglichen, späteren Signaltechnik. zVg
06.03.2025 05:00
Modernisierung ist dringend
Gemeinderat entscheidet am 13. März über einen Kreditantrag für die Überdachung des Bushofes
Der Bushof Bärenplatz soll endlich den heutigen Anforderungen gerecht werden. Neben der Umsetzung der gesetzlichen Vorlagen steht die Verschiebung des Bärenkreisel sowie der Bau einer neuen Überdachung an. Für diese beantragt der Stadtrat vom Gemeinderat 1,4 Millionen Franken.
Kreuzlingen «Der bestehende Bushof auf dem Bärenplatz wurde 2006 als Provisorium erstellt», so Stadtrat Ernst Zülle anlässlich der Medienkonferenz vor der Gemeinderatssitzung vom 13. März. Damals seien viele Fragen offen gewesen und heute entspreche die Anlage nicht mehr den Anforderungen. «Der Perron ist aus Sicherheitsgründen für das Personenaufkommen zu schmal, in Stosszeiten kommt es immer wieder zu kritischen Situationen», so Ernst Zülle. Saniert werden müsse der Bushof aufgrund des Behindertengleichstellungsgesetz, die Höhen der Haltekanten müssten angepasst werden. «Hier besteht dringender Handlungsbedarf».
Mehr Haltekanten
Eine erste Botschaft für die Sanierung und Erweiterung des Bushofes lehnten die Stimmberechtigten am 9. Februar 2014 mit rund 62 Prozent ab. «Die Gründe für die Ablehnungen waren vielfältig», erklärt Ernst Zülle. Einerseits sei eine mutigere Lösung gefordert worden, andererseits sei der Zeitpunkt der Abstimmung kritisiert worden. Damals sei noch unklar gewesen, wie eine künftige Verkehrsführung auf dem Boulevard aussehen solle.
Im Zuge der Diskussionen um Boulevard und Stadthausplanung sei die Metro AG beauftrag worden, die verkehrliche Situation im Zentrum zu untersuchen, unter anderem auch einen alternativen Standort für den Bushof zu bearbeiten. «First in, first out ist die richtige Anordnung, so das Resultat», sagt Ernst Zülle. Die Metro AG sei ebenso zum Schluss gekommen, den sanierungsbedürftigen Bärenkreisel nach Osten zu verschieben, um Platz für zehn Haltekanten und somit zwei mehr als aktuell zu bekommen. Da ein Architekturauftrag aufgrund des vom Gemeinderat gestrichenen Betrags nicht mehr möglich gewesen sei, habe sich der Stadtrat für ein Planerwahlverfahren entschieden. Dieses gewann das Planerteam Grosjeans Architekten AG, Kreuzlingen und Borgogno Eggenberger und Partner AG, St. Gallen.
Teil des Aggloprogramms
Das Projekt stellte Sandro Nöthiger, Leiter Tiefbau der Bauverwaltung vor. Ein grosser Vorteil der vorliegenden Variante sei, dass die gesamte Dachkonstruktion lediglich zwei Stützen benötige. «Der neue Perron wird 5,5 Meter breit, das Dach 45 Meter lang, der bestehende Mittelstreifen auf der Hauptstrasse wird aufgehoben». Auf den Dach werde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Produktion von 32'000 Kilowattstunden jährlich realisiert. «Eine Ladestation für die E-Busse ist keine Option, da diese sinnvollerweise beim Hauptbahnhof erstellt werden soll», erklärt Sandro Nöthiger.
Für die neue Überdachung stellt der Stadtrat ein Kreditbegehren von 1,4 Millionen Franken. Für das Gebäude sind 1,154 Millionen vorgesehen, für Vorbereitungsarbeiten 88'300, für Baunebenkosten 18'000 und als Reserve 140'000 Franken. «Die Planauflage soll nach dem Gemeinderatsentscheid noch dieses Jahre erfolgen, mit den Bauarbeiten müssen bis spätestens 2027 begonnen werden, denn dann gibt es noch Bundesgelder in Höhe von 380'000 Franken aus dem Agglomerationsprogramm Kreuzlingen-Konstanz». Als erste Massnahme werde der Bärenkreisel verschoben, dann folge die Fundation für die Dachkonstruktion, der Neubau des Perrons und schliesslich die Überdachung. «Wir versuchen, den Bau so weit wie möglich unter Verkehr zu realisieren, aber eine gewisse Zeit muss die Bevölkerung mit einschneidenden Massnahmen im den Busverkehr rund um den Bärenplatz geben», so Ernst Zülle. Konkret seien die Planungen dazu aber noch nicht fortgeschritten.
Von Kurt Peter