Remo Kruger kontrolliert die KUH-Bag-Container der Stadt und findet dabei immer wieder Gegenstände, die hier nicht hingehören. Kurt Peter
29.08.2024 05:00
Ratten, Windeln, Sperrmüll
Die drei KUH-Bag-Container werden immer wieder auch als «Mülldeponie» missbraucht
Der KUH-Bag ist eine Sammelmöglichkeit für gemischte Haushalt-Kunststoffe, eigentlich. Doch Remo Kruger findet bei der Reinigung auch immer wieder Gegenstände, die nicht in einen KUH-Bag gehören. Und leider wird der offene Container auch als Abfall-Deponie missbraucht.
Kreuzlingen «Der KUH-Bag ist eine gute Sache, entspricht einem Bedürfnis und wird in den meisten Fällen so gebraucht, wie er gedacht ist», sagt der Kreuzlinger Umweltbeauftragte Stefan Braun. Seit April 2021 sammelt die Stadt die KUH-Bags in separaten Containern an drei Orten in der Stadt: Auf dem Bärenplatz, beim Blauen Haus und am Akazienweg. Zusätzlich können die KUH-Bags auch an dem dezentralen Regionalen Annahmezentrum an der Maurerstrasse abgegeben werden.
Wenns warm wird, stinkts
Die KUH-Bag-Sammelmenge in Kreuzlingen bezeichnet Stefan Braun als erfreulich hoch. Auch die Qualität des gesammelten Plastiks sei gut. Die Arbeitsintegration des Departementes Soziales habe von Beginn weg regelmässig die Container gereinigt. «Wir stellten fest, dass eine Reinigung nur einmal die Woche unzureichend ist, weil zu viel Fremdmaterial eingeworfen wird». Stefan Luginbühl, Leiter DLZ, bestätigt dies. «Bei wärmeren Temperaturen gibt es eine lästige Geruchsentwicklung». Die Kontrolle und die Reinigung der Container habe nun Remo Kruger übernommen. «Jeweils frühmorgens macht er sich auf die Runde, um die Anlagen zu kontrollieren». Bereits im Januar 2023 hatte die Stadt in einer Medienmitteilung festgehalten, dass «die Verschmutzung mittlerweile ein zu hohes Ausmass angenommen hat».
Die drei Container werden einmal wöchentlich vom Zweckverband Abfallbewirtschaftung Bazenheid geleert. «Am Mittwoch kann ich dann die Grundreinigung der Container durchführen», sagt Remo Kruger. Und dabei stösst er jeweils auf allerhand Gegenstände, «die entweder nicht in einen KUH-Bag gehören, wie volle Windeln oder PET-Flaschen und schon gar nicht offen, wie Koffer, Karton oder Sperrmüll in den Container gehören», erklärt Remo Kruger. Zusätzlich habe er früher feststellen müssen, dass sich Ratten «wie im Paradies fühlen müssen». Zwar hätten seine Kontrollgänge zu einer Verbesserung der Situation geführt, die Gespräche mit angetroffenen Personen Wirkung gezeigt, «doch das Fremdmaterial muss weiter deutlich reduziert werden, um die KUH-Bag-Sammelstellen dauerhaft zu betreiben», hält Stefan Braun fest.
Die KUH-Bags sind in 60 und 35 Liter-Säcken erhältlich. «Wer diese nach den Vorschriften benutzt, kann die Menge im offiziellen Kehrichtsack um die Hälfte reduzieren», so Stefan Braun. Er macht nochmals darauf aufmerksam, dass etwa elektronisches Spielzeug, Bälle, Rohre, Schläuche oder Kunststoffe in Verbindung mit anderen Materialien nicht in den KUH-Bag gehören.
Von Kurt Peter