02.10.2024 08:25
Thurgau Kultur ist einzigartig
Die Online-Plattform feierte Jubiläum – Mehr als nur eine Veranstaltungsagenda
Einzigartig in der Schweiz ist Thurgau Kultur. Seit 15 Jahren ist die Plattform nun online und bietet neben der Veranstaltungsagenda auch ein Magazin mit interessanten Beiträgen zur Kultur im Kanton.
Kreuzlingen Im Apollo feierte die Plattform ihr 15-Jahr-Jubiläum. Gäste aus Politik und Kultur aus dem ganzen Kanton feierten zusammen mit dem Team und Verwaltungsratspräsidentin Daniela Lutz bedankte sich in ihrer kurzen Begrüssung für das Interesse und für die breite Unterstützung, welche Thurgau Kultur erhalte. An diesem Abend werde ein Blick zurück geworfen, zurück auf eine erfolgreiche Geschichte. «Am 11. Mai 2009 wurde der erste Beitrag online gestellt, der Beginn von Thurgau Kultur war gemacht».
Themen vertiefen
Geschäftsführerin Sarah Lüthy sprach von einer schönen, aber auch herausfordernden Aufgabe. «Wir mache Kultur sichtbar, wir ordnen sie ein und wir suchen den Diskurs», sagte sie. Die Plattform werde immer öfter benutzt, bis zu 1100 Agenda-Einträge pro Woche seien inzwischen erreicht, es gebe 800 registrierte Nutzerinnen und Nutzer. Auch die wöchentlichen Newsletter kämen gut an und dennoch: «Wir haben Aufholbedarf beim Bekanntheitsgrad und wir wollen den Diskurs fördern, der kommt nicht so richtig in Schwung».
Diesem Umstand entgegenwirken wolle Thurgau Kultur mit der Reihe «Kultur trifft Politik», welche im November erstmals veranstaltet werde. Ausserdem sei ein Recherchefonds gegründet worden. «Damit können wir gewisse Themen vertiefter angehen, ein Workshop mit Autorinnen und Autoren ist bereits über die Bühne gegangen und noch in diesem Jahr wollen wir den ersten Beitrag publizieren», erklärte Sarah Lüthy. Die im Haus entwickelte Software sei an die Grenzen gestossen, daher sei Thurgau Kultur mit dem Saiten-Magazin eine erfolgreiche Kooperation eingegangen. «Das Konstrukt ist einzigartig, unser Service wird von der öffentlichen Hand finanziert, wir sind aber eine selbstständige Aktiengesellschaft. Unser Modell ist über die Schweiz hinaus einmalig».
Unterstützung der Regierung
Thurgau Kultur sei angekommen, sagte Sarah Lüthy, stosse mit den Ressourcen aber an seine Grenzen. «Mit nur 145 Stellenprozenten setzen wir viel in Bewegung, der Dank geht an den ehrenamtlichen Verwaltungsrat, der uns den Rücken von administrativen Aufgaben freihält». Ein Blick zurück machten anschliessend die Initianten von Thurgau Kultur: Der ehemalige Präsident der Kulturstiftung, Humbert Entress, und der erste Leiter des Kulturamtes, René Munz, unter der Leitung von Redaktionsleiter Michael Lünstroth. «Es ist erstaunlich, was erreicht worden ist», so René Munz im Rückblick.
Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2002 habe es ein grosses Problem gegeben, denn «niemand wusste im Kanton wo was los ist, die Kulturagenda funktionierte nicht richtig». Es sei ihm klar geworden, dass ein besserer Produkt als nur eine Veranstaltungsagenda auf den Markt kommen müsse. Mit dem damaligen Präsidenten der Thurgauer Kulturstiftung, Humbert Entress, habe es erste Gespräche gegeben. Es sei aber noch zu definieren gewesen, in welcher juristischen Form die Arbeit aufgenommen werden solle. «Wir haben uns für eine gemeinnützige Aktiengesellschaft entschieden. Bis zur Umsetzung sind dann aber doch noch drei Jahre vergangen», erinnert sich Entress. Geholfen habe der unbedingte Wille und die Unterstützung des Regierungsrates, vor allem der damals zuständigen Monika Knill. Thurgau Kultur sei eine Erfolgsgeschichte und er sei glücklich darüber, denn: «Wenn man am Anfang wüsste, was auf einen zukommt, macht man es nie».
Von Kurt Peter